Konstruktiver Journalismus gegen die Nachrichtenmüdigkeit
Vielseitig informieren, so dass alle es verstehen. Herausfordern, weil potentielle Lösungen neues Denken erfordern. Menschen zusammenbringen, weil Journalismus eine gesellschaftliche Verantwortung hat.
Kurzgefasst: Fakten, Perspektiven und Diskurs. Dieses Ziel verfolgt der Konstruktive Journalismus. Denn eine gute Berichterstattung sieht laut Haagerup, der diesen Begriff maßgeblich geprägt hat, die Welt mit beiden Augen. Sie lässt die wichtigen Informationen über Konflikte und Kriege nicht aus, bringt aber auch jene Geschichten, die inspirieren und engagieren, weil sie die andere Seite zeigen: Dinge, die funktionieren, und Menschen, die Außerordentliches leisten, um relevante Probleme zu lösen.
Es geht also nicht darum, die negativen Seiten eines Themas auszublenden, sondern darüber hinaus weitere Fragen zu stellen: Gibt es Lösungsansätze oder neue Problemzugänge? Aber auch: Mit welchen Gefühlen werden wir aus dem Beitrag entlassen? Welchen Eindruck haben wir im Nachgang von der Welt, wie sie in der Nachricht dargestellt wird? Was können wir nach dem Konsum von Nachrichten selbst tun? Sowohl der kritische, als auch der konstruktive Blick wecken unser Interesse für Fehlentwicklungen und schaffen ein Grundverständnis für Konflikte, die dahinter liegen. Doch wo der rein kritische Ansatz eine negative Stimmung erzeugt, Sorgen und Ängste schürt, löst der Konstruktive Journalismus das Gefühl aus, etwas verändern zu können.