Feminismus auf Instagram: Zwischen Algorithmen und Aktivismen
Instagram bietet sich dafür als Plattform an, da hier auch marginalisierte Randgruppen schneller eine eigene Öffentlichkeit etablieren können als in den traditionellen Medien. Feminist:innen können sich hier vernetzen und mit Hashtags Teilöffentlichkeiten erreichen.
Andererseits lassen die Algorithmen auf Instagram nur beliebte Inhalte noch beliebter werden. Die User:innen werden so Teil einer gouvernementalen Ordnung. Also: Sie kontrollieren sich entsprechend den Algorithmen selbst und produzieren passenden Content. Das führt oft zu einer Reproduktion von Stereotypen und Male Gaze. Zusätzlich sind Nutzerinnen vermehrt von Zensur betroffen: Zum Beispiel sind weibliche Nippel auf Instagram nicht erlaubt.
Die Medienwissenschaftlerin Susanne Holschbach hat dennoch eine optimistische Theorie: Wenn sich viele einzelne kritische Perspektiven auf Instagram finden und zusammenschließen, kann dies zu einer Veränderung des Blickregimes führen. Um dieses neue weibliche Blickregime, diesen Female Gaze zu entwickeln, eignen sich die Netzfeminis:innen bestimmte Stereotypen auf kritische Art und Weise an.