Social Media Plattformen und Recruiting
Für meine Arbeit habe ich mich aus verschiedenen Gründen auf die Plattformen Twitter und LinkedIn fokussiert. Die meisten CEOs, gerade die der großen Wirtschaftsunternehmen, haben keinen Instagram-Auftritt, da diese Fotoplattform aktuell nicht optimal geeignet ist, um Themen detailliert auszuführen. Facebook habe ich aufgrund des Rückgangs an Nutzer:innen für meine Arbeit ausgeschlossen und TikTok birgt aktuell - zumindest für die CEO Kommunikation - ein zu hohes Risiko, unseriös zu wirken.
Twitter hingegen kann für politische Themen und Forderungen, die auf die eigenen Unternehmensziele einzahlen, optimal genutzt werden. Ein Beispiel: Herbert Diess, CEO von VW, hat 2021 in einem Tweet zehn Thesen für die neue Ampelregierung aufgestellt. Der Thread erzeugte viel positive Aufmerksamkeit. Auf kritische Beiträge von beispielsweise Klimaaktivist:innen, Politiker:innen und Journalist:innen antwortete er teilweise direkt, ohne Umwege über den Corporate Account. Besonders der direkte Draht zu Journalist:innen kann sich in so einem Beispiel auch bis auf die Berichterstattung in klassischen Medien erstrecken. Man nennt das Spillover-Effekt.
Ein CEO möchte natürlich nicht nur sich selbst positiv darstellen, sondern auch sein Unternehmen. Neben dem allgemeinen Unternehmensimage spielt auf sozialen Plattformen auch das Image als potenzieller Arbeitgeber eine große Rolle. Laut einer Umfrage zu Recruiting Trends 2020, in Auftrag gegeben von der Universität Bamberg und der Universität Erlangen-Nürnberg, nutzen rund zwanzig Prozent der Befragten LinkedIn häufig für die Jobsuche. Übertroffen wird die Plattform nur von Xing, das rund ein Viertel der Befragten nutzt. Da also beide Plattformen für Arbeitnehmer:innen eine große Rolle spielen, hilft für die Entscheidung, welche nun näher betrachtet wird, ein Blick auf die “CXO Digital Branding Studie 2020” von Kearney und Egon Zehnder, wonach über die Hälfte der DAX-CEOs im DACH-Raum einen LinkedIn-Account haben (und nur 13 Prozent einen Xing-Account). So steht fest: LinkedIn eignet sich hervorragend als zweite Social Media Plattform, die es zu untersuchen gilt.